»Unsere Haft war eine politische Entscheidung«
Greenpeace-Mitglieder stehen in Kopenhagen wegen Klimagipfel-Protest vor Gericht / Heute fällt das Urteil
Juan López de Uralde baut zur Zeit die neue spanische Partei Equo mit auf. Von 2001 bis 2010 war er Geschäftsführer von Greenpeace Spanien. Im Dezember 2009 verschaffte er sich in Begleitung einer weiteren Aktivistin Zugang zum Empfang der dänischen Königin für die zum UN-Klimagipfel in Kopenhagen angereisten Staatschefs. Obwohl sie nur ein Transparent auf dem roten Teppich hochhielten, verbrachten sie und zwei weitere Greenpeace-Mitglieder 21 Tage in Untersuchungshaft. Am Freitag wurde verhandelt, heute wird das Urteil verkündet. Ralf Hutter hat mit dem Aktivisten gesprochen.
ND: Wie lief der Prozess bisher?
Juan López de Uralde: Es war okay. Das ganze Verfahren ist freilich völlig unangemessen und auch ein bisschen surreal. Wir sind empört. Das Schlimme ist, dass, obwohl die letzten Daten über den Klimawandel alarmierend sind, da die Emissionen wegen des Scheiterns in Kopenhagen letztes Jahr um fünf Prozent angestiegen sind, mit voller Kraft gegen die Aktivisten vorgegangen wird. Zwischen dem wirklichen Willen, gegen den Klimawandel vorzugehen, und der Verfolgung der Aktivisten besteht offensichtlich ein Widerspruch.
Es kommt sogar ein sehr alter Paragraf zur Anwendung, der lange nicht benutzt wurde: Majestätsbeleidigung.
Genau. Sie benutzen einen Paragrafen, der seit den 1930ern nicht benutzt worden ist, und der die Strafe erhöhen würde. Das ist ein weiterer Beweis für die Absurdität des Prozesses.
Die anderen Delikte sind Dokumentenfälschung, Amtsanmaßung und Hausfriedensbruch: Welche Strafen stehe...
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