Autoraser schreiben Geschichte
Streit um zweisprachige Ortstafeln in Kärnten nach 56 Jahren beigelegt
Der 56-jährige Streit um zweisprachige Ortstafeln wurde jetzt in Kärnten beigelegt. Ein Schwenk der rechtspopulistischen FPÖ und rasende Autofahrer führten zu diesem späten Sieg der Vernunft.
Vor fünf Jahren noch hatte Gerhard Dörfler mit dem damaligen Landeshauptmann Jörg Haider eigenhändig Schilder aus dem Boden gerissen. Auf den Schildern standen Ortsnamen nicht nur deutsch, sondern auch slowenisch. Die FPÖ-Politiker sahen sich in der Tradition des »Ortstafelsturmes« des Jahres 1972, als wütende Kärntner schon einmal mit Brachialgewalt gegen die von Wien verordnete Aufstellung zweisprachiger Ortstafeln vorgingen.
Dabei handelte es sich keinesfalls um eine interne Angelebenheit Österreichs. Die Siegermächte hatten dem Land nach dem Zweiten Weltkrieg die Aufstellung zweisprachiger Ortstafeln in Gebieten mit gemischter Bevölkerung zwingend vorgeschrieben.
Der Artikel 7 des Staatsvertrages, mit dem Österreich 1955 seine Unabhängigkeit wiedererlangt hatte, regelte allerdings nicht die Details, in denen bekanntlich der Teufel steckt. Wie viele Slowenen oder Kroaten in einer Gemeinde für die Aufstellung zweisprachiger Ortstafeln ...
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