Santos gibt sich konziliant
Kolumbiens Präsident schließt direkte Friedensgespräche mit Guerillabewegungen nicht aus
Kommt Bewegung in den Jahrzehnte währenden Bürgerkrieg in Kolumbien? Für viele Beobachter überraschend hat der konservative Präsident des südamerikanischen Krisenstaates, Juan Manuel Santos, seine Bereitschaft signalisiert, mit den beiden Guerillaorganisationen FARC und ELN Gespräche aufzunehmen.
Er sieht sich in einer Position der Stärke: Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos. Die Guerilla in seinem Land sei »geschwächt, etwas verzweifelt, aber nicht besiegt«, lautete seine Lageeinschätzung in der vergangenen Woche bei einem Besuch in Chile.
Santos war in der Regierung seines unnachgiebigen Vorgängers Álvaro Uribe Verteidigungsminister und setzte dessen massive Militarisierungspolitik um. Nun gibt er sich im Ton konzilianter: Er sei zu direkten Kontakten mit den beiden Guerillaorganisationen FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) und ELN (Nationales Befreiungsheer) bereit, wenn die ihrerseits überzeugende Initiativen für ein Abkommen zeigen, sagte Santos bei einem Vortrag am Sitz der UNO-Wirtschaftskommission für Lateinamerika CEPAL in der chilenischen Hauptstadt Santiago.
»Bis jetzt haben wir keine echten und überzeugenden Anzeichen dafür gesehen, dass sie (die Guerillagruppen) eine solche Vereinbarung wollen«, ...
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