Harte Linie gefordert gegen Brandstifter

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(dpa/ND). Wegen der anhaltenden Serie von Auto-Brandstiftungen in Berlin werden die Rufe nach Konsequenzen lauter. Unionspolitiker warfen dem rot-roten Senat vor, er sei lange Zeit zu lasch mit linksextremistischen Straftaten umgegangen. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) und der FDP-Vorsitzende Philipp Rösler mahnten am Wochenende ein hartes Durchgreifen an.

Friedrich bezeichnete die nächtliche Brandserie als sehr beunruhigend. »Deswegen plädiere ich für ein hartes und konsequentes Vorgehen gegen diese Art von Kriminalität«, sagte er. Durch Fahndungserfolge und klare Urteile müsse deutlich gemacht werden, »dass sich die Bürger das nicht gefallen lassen«. Rösler forderte: »Hier muss endlich im Sinne des Rechtsstaates spürbar durchgegriffen werden.«

Binnen einer Woche sind durch nächtliche Brandstiftungen in der Hauptstadt bereits rund 75 Fahrzeuge in Flammen aufgegangen. Allein am Wochenende brannten vier Autos, ein Motorrad, ein Motorroller und ein Bagger.

Zumindest in einem Fall gibt es eine Spur vom möglichen Täter. Nach einer Brandstiftung in der Neustrelitzer Straße in Hohenschönhausen sucht die Polizei einen etwa 25 Jahre alten Mann, der sich in auffälliger Weise bei einem Zeugen über den Brand erkundigt haben soll, aber noch vor dem Eintreffen der Polizei verschwand.

Angesichts der schwierigen Suche nach den Brandstiftern nahm der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) die Berliner Polizei in Schutz. »Wir haben ein völlig undefiniertes Täterprofil«, sagte er im rbb-Inforadio. Der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Gregor Gysi, hält eine stärkere Polizeipräsenz für notwendig. »Erstens brauchen wir mehr Polizei auf der Straße.« Zum zweiten sei es aber auch wichtig, den Jugendlichen mehr Perspektiven zu geben. »Das sind junge frustrierte Leute«, sagte Gysi über die Brandstifter. »Und dann verschaffen sie sich pubertär ein Machtgefühl.«

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