Wie viel Macht hat der Übergangsrat?

»Tor nach Afrika« lockt Unternehmer

  • Karin Leukefeld
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Libyens Machtahber Muammar al-Gaddafi ist untergetaucht, die Hauptstadt Tripolis weitgehend in der Hand der Aufständischen, die bereits ihren Sieg feiern. Doch wohin die bunt zusammengewürfelte Opposition das ölreiche Land künftig lenken wird, weiß niemand.
Ähnlich wie beim Krieg der USA in Irak geht es auch im Libyen-Krieg in erster Linie um die Ressourcen. Ein deutscher Geschäftsmann vertraut auf Rebellenchef Mustafa Abdel Dschalil.

Wenn Oberst Muammar al-Gaddafi, einst Revolutionsführer in Libyen, von den Bomben der NATO und einem bunten und undisziplinierten Rebellenhaufen vertrieben sein wird, beginnt der Kampf um die Macht im »Tor nach Afrika«, das über die größten Öl- und Gasressourcen auf dem afrikanischen Kontinent verfügt.

Die Aufständischen werden von einem Nationalen Übergangsrat geführt, der von den USA, Frankreich, Deutschland, Großbritannien und vielen anderen Staaten als »legitime Vertretung des libyschen Volkes« anerkannt und auch schon mit reichlich Geld ausgerüstet wurde. Ob aber auch das libysche Volk dieses Patchwork-Gremium zur nächsten Regierung wählen wird, bleibt abzuwarten. Diejenigen, die im Februar 2011 die ersten Proteste gegen Muammar al-Gaddafi in Bengasi organisiert hatten – Angehörige und Anwälte von mehr als 1000 politischen Gefangenen, die 1996 bei einer Razzia im Abu-Salim-Gefängnis in Tripolis getötet worden waren –, haben in ...


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