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Stolpe wehrt sich gegen Kritik

  • Lesedauer: 1 Min.

Potsdam (epd). Brandenburgs Ex-Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) hat öffentliche Kritik an seiner Person als Christ durch den Münchner Historiker Michael Wolffsohn zurückgewiesen. In einem Zeitungsbeitrag hatte Wolffsohn gefragt, ob sich der SPD-Politiker für seinen Glauben kreuzigen lassen würde. Das verletzte ihn, schreibt Stolpe in einem gestern veröffentlichten Leserbrief an die »Potsdamer Neueste Nachrichten«. »Vieles kann ich ertragen, aber meinen Glauben hat noch niemand infrage gestellt.«

Selbst in der DDR-Diktatur sei seine christlichen Bindung nur selten als unnormal und dumm bezeichnet worden. »Ich weiß nicht, welchen Glauben Professor Wolffsohn von mir erwartet. Mein christlicher Glaube will Friedfertigkeit und Gewaltvermeidung, Dialog statt Konfrontation; Aussöhnung statt Rache, Achtung der Menschenwürde und Respekt vor anderen Meinungen, Gerechtigkeit für die Menschen und die Natur.«

In dem Beitrag »Der Bund der Vergessenden« hatte Wolffsohn die Stolpe-Politik der »Aussöhnung« für Brandenburg nach 1989 scharf kritisiert. Weil Stolpe und Co. 1989/1990 nicht auf die kleinen und Nicht-ganz-großen-Mitmacher der SED-Diktatur verzichten wollten, hätten sie Anpassung als Aussöhnung getarnt. Wer diesen Verzicht forderte, wie viele DDR-Bürgerrechtler, sei von der Mehrheit als Nörgler und Ruhestörer diffamiert, an den Rand gedrängt und kaltgestellt worden, wie in der bundesrepublikanischen Nachkriegszeit die überlebenden Widerstandskämpfer gegen Hitler.

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