Afrikanische Staaten stehen in der Kritik

Regierungen halten sich mit Finanzzusagen zurück, die Menschen zeigen sich solidarisch

  • Marc Engelhardt, Nairobi
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

In Afrika wächst der öffentliche Druck auf die Regierungen, die Opfer von Dürre und Gewalt am Horn von Afrika stärker zu unterstützen. Bei der Geberkonferenz der Afrikanischen Union in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba sollen feste Zusagen auf den Tisch kommen.

Mit ihren klimpernden Büchsen stehen Mary, Jennifer und John etwas verloren im größten Einkaufszentrum der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Halb voll ist seine Büchse schon, sagt der elfjährige Schuljunge. Sobald sie voll ist, bringt John das Geld zur Initiative »Kenianer helfen Kenianern« – so wie die Büchsen von hunderten anderen. Laut kenianischem Roten Kreuz, das die Initiative mit ins Leben gerufen hat, sind in kaum mehr als zwei Wochen schon mehr als drei Millionen US-Dollar zusammengekommen. Selbst arme Kenianer spenden, so viel sie können, um den hungernden Landsleuten im Norden zu helfen. »Jeder muss einen Beitrag leisten«, sagt die zehnjährige Mary. Sie opfert fürs Spendensammeln ihre Schulferien. »Das ist mein Beitrag.« Die zwei Jahre ältere Jennifer nickt. »Ich frage mich nur, warum unsere Regierung nichts tut – was wir können, müssen die doch schon lange können.«

Viele Kenianer schämen sich, dass im reichsten La...


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