Krieg gegen den Terror – Krieg gegen ein Phantom?

Nach zehn Jahren »Krieg gegen den Terror« behauptet das US-Außenministerium in einem am 18. August veröffentlichten Bericht: »Al Qaida blieb im Jahr 2010 die herausragende terroristische Bedrohung für die Vereinigten Staaten.« Die Bilanz der Terroranschläge und der Sicherheitslage in allen Ländern der Welt wird vom State Department routinemäßig alljährlich vorgelegt.

Die Kernaussage des Berichts stimmt mit der vom Weißen Haus im Juni veröffentlichten »Nationalen Strategie zur Terrorismusbekämpfung« überein. Dort heißt der Satz allerdings etwas anders: »Die herausragende Sicherheitsbedrohung für die Vereinigten Staaten geht weiterhin von Al Qaida, den ihr angeschlossenen Organisationen und ihren Anhängern aus.«“

Die Tötung Osama bin Ladens in Pakistan am 2. Mai wird in diesem 19 Seiten umfassenden Papier als »wichtigster Meilenstein« in den Anstrengungen der USA, Al Qaida eine Niederlage beizubringen, gefeiert. Überhaupt ist das Dokument geprägt von regionalen und globalen Erfolgsmeldungen. Unmittelbar hinter jeder dieser Aussagen folgt jedoch ein einschränkender Satz, der Al Qaida als eine anhaltend ernste Gefahr für die USA beschreibt.

Al Qaida muss gefährlich bleiben

Die Logik liegt auf der Hand: Hätte die US-Regierung keine bedeutenden Siege im »Krieg gegen den Terrorismus« vorzuweisen, w...


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