Libyens neue erste Reihe
Anwälte, Generäle, Ökonomen – Gaddafis Nachfolger kämpfen noch um Profil
Noch ist unklar, wie es in Libyen weitergeht, doch eine Forschungsstelle des US-Kongresses hat schon mal eine Wunschliste von Politikern zusammengestellt, die ihrer Meinung nach in der Zeit nach Gaddafi Schlüsselfunktionen in Libyens Machtapparat übernehmen könnten.
Einige waren jahrzehntelang Weggefährten von Muammar al-Gaddafi, andere leisteten fast ebenso lange mühsame Kleinarbeit für Angehörige politischer Gefangener, nicht selten, ohne selbst bedroht worden zu sein. Wer am Ende das Rennen macht, lässt sich derzeit nicht voraussagen. »Jetzt eine Person zu benennen, wäre ins Blaue geunkt. Es wird noch ein Hauen und Stechen geben«, sagt Prof. Andreas Dittmann, Libyen-Kenner und Geograf von der Justus-Liebig-Universität Gießen. In der zunehmend von Medien gelenkten Gesellschaft im Westen haben bekanntlich diejenigen gute Chancen im Wettlauf um die Macht, die mindestens täglich von internationalen Medien gezeigt werden. Für die libysche Gesellschaft, in der die Führer von 140 Stämmen und Minderheitengruppen den Ton angeben, dürfte derjenige zählen, der entweder zu ihrer Sippe gehört oder glaubhaft deren Teilhabe an wirtschaftlicher und politischer Macht zusichert.
Das bekannteste Gesicht ist Mu...
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