Griechischer Limes

Der Autor ist Europareferent der Nichtregierungsorganisation PRO ASYL Deutschland.
Der Autor ist Europareferent der Nichtregierungsorganisation PRO ASYL Deutschland.

An der griechisch-türkischen Landgrenze, der Evros-Region, findet seit Sommer 2010 die größte Katastrophe der innereuropäischen Flüchtlingspolitik statt. Die Lager, in denen alle Neueinreisenden inhaftiert werden, selbst Familien mit Kindern und unbegleitete Minderjährige, sind brechend voll, die Lebensbedingungen unerträglich. Die griechische Regierung tat nichts, um diesen Notstand, das menschliche Leid zu beenden. Sie setzt stattdessen auf verstärkte Abwehr. Im Oktober 2010 forderte sie Einheiten der europäischen Grenzschutzagentur Frontex an und bereitet seit Januar 2011 den Bau eines neuen Limes vor: Stahl, Stacheldraht, Hightech und ein gigantischer Wassergraben sollen Flüchtlinge und Migranten an der Einreise hindern.

Das griechische Militär hat mittlerweile im Grenzgebiet zur Türkei mit dem Ausheben eines 30 Meter breiten und sieben Meter tiefen Grabens begonnen. Die ersten 14,5 Kilometer bei der Ortschaft Orestiada sind ber...


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