Fischerei am Pranger
Greenpeace-Wasserballett am Fehmarnbelt
Hamburg (dpa/ND). Im Meeresschutzgebiet Fehmarnbelt demonstrierten gestern 50 Greenpeace-Schwimmer für den Schutz von Schweinswalen und für eine Erneuerung der europäischen Fischereipolitik. Im Wasser formten die Aktivisten das internationale Seenotkürzel »SOS«, auf einem Schwimmbanner. Die Aktion richtete sich an die Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU). Ihr Ministerium will in Natura 2000-Schutzregionen weiterhin Stellnetz- und Grundschleppnetzfischerei erlauben. Die Schutzgebiete wurden im Jahr 2004 ausgewiesen, um gefährdete Lebensräume und Tierarten zu schützen.
»Frau Aigner hat die nötigen Mittel, um zur Lösung des europäischen Fischereiproblems beizutragen, sie muss sie nur einsetzen«, sagt Greenpeace Meeresbiologe Thilo Maack. »Die Fischerei muss raus aus dem Fehmarnbelt und allen anderen deutschen Schutzgebieten. Das hilft den Schweinswalen, den Fischen und letztlich auch der Fischerei, denn in den Schutzgebieten können sich die Fischbestände erholen.«
Obwohl die Natura 2000-Gebiete als Schutzzonen ausgewiesen sind, ist der Fischfang dort erlaubt. Besonders in Stellnetzen kommen immer wieder Schweinswale um - die einzige heimische Walart. Durch die Grundschleppnetzfischerei auf Scholle, Seezunge und Krabben gehen auch viele junge Fische und andere Meerestiere in die Netze. Diese werden später schwer verletzt oder tot als Beifang über Bord geworfen.
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