Westlinke zur roten Senatorin genötigt
Heidi Knake-Werner stellte in Berlin ihre politische Autobiografie vor
Heidi Knake-Werner hat ihre Biografie »In roten Schuhen – Meine politischen Wege« herausgebracht. Das Buch erschien noch rechtzeitig zur Endphase des Wahlkampfes zur Berliner Abgeordnetenhauswahl am 18. September. Zur Buchvorstellung in den überfüllten Räumlichkeiten von Rohnstock Biografien am Mittwochabend in Berlin waren auch Bundestagsfraktionschef Gregor Gysi (LINKE) und der Berliner Kulturstaatssekretär André Schmitz (SPD) gekommen.
Heidi Knake-Werner ist ein Musterbeispiel für die Entwicklung der westdeutschen Linken: Bis 1981 war sie Mitglied der SPD, bis 1989 der DKP. Für die PDS/Linkspartei zog sie in den Bundestag und später in den Berliner Senat als Senatorin für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz ein. Viele setzten Hoffnungen in eine solche Sozialsenatorin – für die antikommunistisch grundierte alte Bundesrepublik war das ein Kulturschock. »Eine Schande für Deutschland«, titelte Springers B.Z. nach der Wahl »Es war ein Tabubruch, dass die SPD mit Kommunisten regiert«, erinnert sich Kulturstaatssekretär André Schmitz.
Von Berührungsängsten ist nichts mehr zu sehen, Schmitz legte sich am Mittwoch für die Regierungskoalition ins Zeug: »Ich bekenne mich als Verfechter von Rot-Rot.« Eine spitze Bemerkung konnte er sich dennoch nicht verkneifen. Die Arbeit der Linkspartei, schloss er, sei vielleicht nicht immer transparent, Knake-Werners Buch hingegen ...
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