Die kurze Politkarriere des Henrico Frank
Eine Beleidigung durch den damaligen SPD-Chef Kurt Beck machte ihn 2006 berühmt – nun wurde er aus seiner Wählervereinigung geworfen
Die Anfang des Jahres in vielen Medien etwas voreilig angekündigte »Politkarriere« des nach einem verbalen Schlagabtausch mit dem SPD-Politiker Kurt Beck bundesweit bekannt gewordenen 42-jährigen Wiesbadeners Henrico Frank ist nun endgültig beendet.
Wie Lokalzeitungen in der hessischen Landeshauptstadt meldeten, hat die Wiesbadener Wählergruppe »Lebenswertes Westend« ihren ehemaligen Spitzenkandidaten Henrico Frank in den letzten Tagen aus ihren Reihen ausgeschlossen. Frank hatte als Hartz-IV-Bezieher 2006 den damaligen SPD-Chef Kurt Beck auf dem Wiesbadener Weihnachtsmarkt wegen dessen Mitwirkung an den Hartz-Gesetzen im Beisein von Medienvertretern öffentlich kritisiert. »Wenn Sie sich waschen und rasieren, finden sie auch einen Job«, hatte Beck ihm damals geantwortet und somit bundesweit Aufsehen erregt.
Der aus Thüringen stammende ehemalige Bauarbeiter war bei der Kommunalwahl Ende März 2011 auf Platz 1 der Wählergruppe angetreten und hatte im Ortsbeirat des Stadtteils Westend ein Mandat errungen. Dieses hatte er dann allerdings nicht angenommen. Seinen Verzicht hatte er damals mit einer bevorstehenden mehrmonatigen Alkoholtherapie erklärt.
Den Rauswurf begründete die Wä...
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