Claudia Pechstein lässt nicht locker
Eisschnellläuferin will fehlende Ermittlungserfolge der Staatsanwaltschaft für ihren Kampf um Olympia nutzen
Es gibt kaum noch jemanden, der dieser Tage etwas zum angeblichen Dopingfall Claudia Pechsteins sagen will, mit Ausnahme der Athletin selbst. Weder der Eisschnelllauf-Weltverband ISU, noch die nationalen und internationalen Antidoping-Agenturen NADA und WADA sind zu Stellungnahmen bereit, wenn es um Pechsteins Bemühungen geht, sich vom Dopingvorwurf reinzuwaschen und doch noch an den Olympischen Winterspielen in Sotschi im Jahr 2014 teilzunehmen. Eine höchst offizielle Nachricht kam dann am Mittwoch doch, und die gefiel Pechstein sicher mehr als der ISU. Die Staatsanwaltschaft München hat ihr Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wegen strafrechtlicher Dopingvergehen eingestellt. Sie kam zum Ergebnis, dass keine Anhaltspunkte für Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz bestehen. Fall geklärt? Für Pechstein noch lange nicht.
Die Anzeige hatten im Jahr 2009 der deutsche Fachverband DESG und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) eingereicht, als Pechstein noch keinen Nachweis ihrer Blutanomalie zur Erklärung der erhöhten Retikulozytenwerte in ihrem Blut erbracht hatte. DOSB-Präsident Thomas Bach entzog seiner Vorzeigeathletin damals offiziell das Vertrauen: »Doping mit dieser wissenschaftlichen Expertise kann nicht ohne Hilfe von Fachleuten bewerkstelligt worden sein. Deshalb fordern wir Claudia Pechstein zur umfassenden Aufklärung auf.« Diese Suche nach den Hintermännern ist nun ohne Fund beendet – genau wie Pechsteins zweijährige Sperre, die sie trotzdem absitzen musste.
ISU und der Internationale Sportgerichtshof CAS hatten in ihren Urteilen jeweils festgestellt, dass »als einzig sinnvolle Quelle« für Pechsteins abnormale Blutwerte die Manipulation der Athletin – also Blutdoping – infrage käm...
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