»Strahlenalarm« im Wendland
Erhöhte Messwerte am Zwischenlager Gorleben könnten Castortransport im Herbst kippen
Das ohnehin nur provisorische Entsorgungskonzept der Bundesregierung für radioaktive Abfälle bekommt weitere Risse. Weil am Zaun des Gorlebener Atommüllzwischenlagers erhöhte Radioaktivitätswerte gemessen wurden, steht jetzt der für November geplante Castortransport auf der Kippe, zumal die Entsorgungsfrage unbeantwortet, ein Endlager nicht in Sicht ist und Brokdorf wieder Müll produziert.
Ohne eine Verbesserung des Strahlenschutzes darf die Lagerhalle jedenfalls keine weiteren Behälter mehr aufnehmen, stellte das niedersächsische Umweltministerium gestern klar. Zuvor hatte das Ministerium bestätigt, dass an einer von mehreren Messstellen am Zaun des Zwischenlagers der zulässige Grenzwert für Neutronenstrahlung fast erreicht wurde. »Vor der Annahme weiterer Behälter muss der Betreiber Maßnahmen zur Senkung der Strahlenbelastung ergreifen«, sagte eine Sprecherin.
An dem fraglichen Messpunkt hatte der vom Ministerium beauftragte Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) einen Halbjahreswert für Neutronenstrahlung ermittelt, der hochgerechnet eine Überschreitung des Jahresgrenzwertes erwarten lässt. »Eine Einlagerung weiterer Behälter wäre dann nicht zulässig«, heißt es in einem dem ND vorliegenden Vermerk der Behörde. Der Jahresgrenzwert liegt bei 0,3 Millisievert. Schon ab ein...
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