Proteste gegen »Pro Deutschland«
(ND-Liebigt). Die Demonstration am Sonntagmorgen sollte krönender Abschluss des »Anti-Islamisierungs-Kongresses« sein. Die Demo der Partei »Pro Deutschland« war jedoch nicht mehr als ein kurzer Spaziergang, Schilder und Transparente zeigten nur auf stille Hotelfassaden. Begleitet von zahllosen Polizeibussen legten die rund 70 Parteianhänger die 700 Meter lange Strecke schweigend zurück. An jeder Straßenecke machten jeweils um die 50 Gegendemonstranten Radau, am Ende der Strecke wartete bereits die nächste Gegenkundgebung mit etwa 150 TeilnehmerInnen, um die Demo mit Sprechchören und lauter Musik zu »begrüßen«. Die Ebertstraße zwischen Potsdamer Platz und Brandenburger Tor war mit Absperrgittern und Polizeibussen komplett abgeriegelt, die Eingänge zum Tiergarten bewachten Hundestaffeln.
Anhänger der NPD wollten sich der »Pro Deutschland«-Demo anschließen, wurden jedoch auf Wunsch des Veranstalters nicht in das Sperrgebiet gelassen. Auch die Polizei stimmte einem Anschluss der NPD nicht zu. Man wolle nicht, dass die NPD am Holocaust- Mahnmal vorbei laufe, sagte Polizeipressesprecher Michael Maaß.
»Pro Deutschland« selbst ließ auf der Abschlusskundgebung optimistisch verlauten, man werde im September gemeinsam die 5-Prozent-Hürde überspringen.
Auch am Samstagnachmittag protestierten bereits rund 100 Menschen gegen eine Aktion von »Pro Deutschland« vor einem Kopftuch-Geschäft in Neukölln.
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