Da sein, wo Neonazis dominieren
Wie man den Wahlerfolg der NPD verhindert – ein Gespräch über Aktionen und Versäumnisse der etablierten Parteien
Fünf Jahre ist es her, dass knapp 60 000 Menschen die NPD in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern wählten. Alternative Projekte, Gruppen, Bands und Clubs aus Mecklenburg-Vorpommern haben sich zusammengetan, um zu verhindern, dass erneut so viele Menschen am kommenden Sonntag den Nazis ihre Stimme geben. Welche Aktionen stattfinden und wie sie ankommen, darüber sprach Fabian Lambeck mit dem Sprecher der Kampagne, Erik Jensen.
ND: Ihre Kampagne »Wake Up, Stand Up – Keine Stimme den Nazis« will den Wiedereinzug der NPD in den Schweriner Landtag verhindern. Wie kann man der NPD den Wind aus den Segeln nehmen?
Jensen: Wir versuchen, ein Gegengewicht zu den Neonazis zu schaffen. Also da zu sein, wo Neonazigruppen oder Kameradschaften die ganze Zeit präsent sind, wo sie die Jugendkultur dominieren oder nicht-rechte Jugendliche einschüchtern. Wir versuchen natürlich auch, direkt im Wahlkampf aktiv zu sein, die Propaganda und Hetze der NPD zu stören oder eben etwas dagegenzusetzen.
Wie sieht denn dieses Dagegensetzen oder Stören aus?
Es gibt da vielfältige Ansätze. Unser Schwerpunkt ist ganz klassisch Aufklärung: Wir haben 250 000 Flugblätter gedruckt, die verschiedene Themen der NPD aufgreifen, diese scheinbar bürgernahe Propaganda dekonstruieren und aufzeigen, dass dahinter die klassische NS-Ideologie steckt. Und diese Flugblätter haben wir großflächig im Land...
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