Die Liebe und die Ideologie

Barbara Honigmanns neuer Roman

  • Uli Gellermann
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

A ist jetzt tot.« Mit diesem Satz beendet Barbara Honigmann mehrere Kapitel in ihrem Buch, das »Bilder von A«. zeigen soll und sich als Roman einer Liebe ausgibt. Nach wenigen Seiten wird unschwer deutlich, dass es sich bei A. um Adolf Dresen handelt, den großen Theaterregisseur, der einst vom Osten in den Westen wanderte, als das noch Bedeutung hatte, und der vor zehn Jahren starb. Die im Buch geschilderten Inszenierungen des A., die als Dresens Aufführungen am Deutschen Theater zu erkennen sind, der Zeitpunkt seiner Ausreise, seine Stationen an den Theatern im Westen, alles das macht A. als Dresen kenntlich.

Folgt man der Autorin, dann währte eine Form von Liebe zwischen beiden, längst von der engen Bindung in ein grobmaschiges Netz von liebenswerten Botschaften gewandelt, fast bis zum Tod des Regisseurs: »Nach 26 Jahren und neun Monaten beendete ich unsere Korrespondenz«, notiert Honigmann penibel, und was bei anderen Kapiteln wi...


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