S-Bahn fährt auf alte Wagen ab
Ausrangierte DDR-Baureihe wird reaktiviert, um den Betrieb zu stabilisieren
Die Genugtuung steht Hans-Günther Dirks ins Gesicht geschrieben. »Ich freue mich über jeden S-Bahn-Zug, den ich fahren sehe.« Es sind nicht irgendwelche S-Bahnen, die solche Freude bei dem 64-Jährigen auslösen, sondern die noch in der DDR entwickelten Fahrzeuge der Baureihe 485, die eigentlich gar nicht mehr unterwegs sein sollten. Von den bis 1992 in den Lokomotivbau-Elektrotechnische Werke (LEW) Hennigsdorf gebauten 166 Doppelwagen – wegen der ursprünglich knallroten Farbe auch »Coladosen« genannt – hatte die S-Bahn mehr als die Hälfte ausrangiert, 60 davon wurden ab 2007 verschrottet.
»Wir haben jahrelang dagegen gekämpft, weil wir wussten, dass wir ohne sie Probleme bekommen«, so Dirks, der damals in der S-Bahn-Hauptwerkstatt Schöneweide als Leiter Fahrzeugentwicklung arbeitete. »Zu viel Ost-Mief«, hörte er aus der S-Bahn-Geschäftsführung und wurde selbst ausrangiert.
Die heutigen S-Bahn-Chefs wissen es besser. »Wir brauc...
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