Sachsen probiert neuen Preis
Auch Bürgerpreis enthält Demokratieklausel
Dresden (epd/ND). Nach dem Streit um den sächsischen Förderpreis für Demokratie will der Freistaat nun eine neue Auszeichnung ausloben. Die mit insgesamt 10 000 Euro dotierte Ehrung solle »Menschen und ihr Eintreten für eine demokratische Gesellschaft in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken«, teilte die Staatskanzlei am Mittwoch in Dresden mit. Das Land Sachsen, die Stiftung Frauenkirche und die Kulturstiftung der Dresdner Bank, die den Preis gemeinsam ausloben, hatten sich im Juli aus der Vergabe des bisherigen Demokratiepreises zurückgezogen. Auslöser war der Streit um die sogenannte Anti-Extremismus-Erklärung, die Sachsen für staatlich geförderte Initiativen verlangt. Auch jetzt hält Sachsen – als einziges Bundesland – an der umstrittenen Demokratieerklärung fest.
Erstmals soll der »Sächsische Bürgerpreis« am 20. Oktober verliehen werden. Initiativen können sich in den Kategorien gesellschaftlich-soziales und kulturell-geistliches Engagement bewerben. Die beiden Preisträger erhalten jeweils 5000 Euro. Die Übergabe ist in der Dresdner Frauenkirche vorgesehen. Die Amadeu Antonio Stiftung, Initiatorin des Förderpreises für Demokratie, verzichtet auf eine »Demokratieklausel«. Ihre diesjährige Auszeichnung wird am 9. November im Dresdner Hygiene-Museum verliehen. Die beiden Hauptpreise sind mit jeweils 5000 Euro, acht Anerkennungspreise mit je 1000 Euro dotiert. Sachsen war bisher mit einem auf 10 000 Euro dotierten Sonderpreis beteiligt.
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