Selbstmord nach Stasi-Vorwurf

In der Brandenburger Gemeinde Blankenfelde-Mahlow kursierten seit Wochen anonyme Beschuldigungen

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Stasi-Hysterie im Land Brandenburg forderte ein Menschenleben. Eine Angestellte der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow südlich von Berlin wurde anonym beschuldigt, ehemalige Stasi-Mitarbeiterin zu sein. Am Mittwoch fand die Polizei im Wald die Leiche der 43-Jährigen. Sie hat Selbstmord begangen.

»Skandal erster Güte im Ordnungsamt«, stand auf dem Fax, das immer nachts und an verschiedene Empfänger gesendet wurde. Auch im Rathaus von Blankenfelde-Mahlow ging das Schreiben ein. Erstmals vor vier Wochen und dann noch einmal vor ein paar Tagen. Einer Ex-Stasi-Mitarbeiterin sei es gelungen, im Ordnungsamt von Blankenfelde-Mahlow angestellt zu werden, hieß es. Konkretere Angaben zur Vergangenheit der Frau wurden nicht gemacht. Die Beschuldigte soll kürzlich noch Akteneinsicht bei der Stasi-Unterlagenbehörde beantragt haben.

Gegen Bürgermeister Ortwin Baier (SPD) richtete sich der anonyme Anwurf, er überprüfe seine Mitarbeiter nicht, obwohl dies vorgeschrieben sei. Das werde Auswirkungen auf die Bürgermeisterwahl am 11. September haben, so die Drohung. Der Anwurf ist völliger Blödsinn. Stasi-Überprüfungen im öffentlichen Dienst gibt es nur noch, wenn es um Leitungsfunktionen geht, wie Baiers Referent Alexander Fröhlich gestern bestäti...


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