Gutes Gedächtnis und Bluffen sind wichtig
STRATEGO, das demokratische Spiel: Fast jeder kann jeden schlagen, sagt Junioren-Vizeweltmeister RUBEN TRITTIN
Rote und blaue Türme reihen sich auf einem Geländeplan, dazwischen zwei Seen, drei schmale Passagen von hüben nach drüben. Das Ziel bei Stratego, dessen Prototyp aus dem Jahr 1909 stammt: Die Fahne des Gegners muss erobert werden. Und der Clou dabei: Von ihrer jeweiligen Brettseite aus sehen die Gegner nicht, wo das gute Stück steht. Und sie erkennen auch nicht Funktion und Schlagkraft der Steine des anderen, denn die sind für sie unifarben und tragen ihren Wert nur auf dem Rücken. Der Neoklassiker ist weltweit schon über 40 Millionen Mal verkauft worden. In Deutschland ist Erfurt neuerdings Stratego-Hochburg. Olaf Trittin, ein 44-jähriger Lehrer räumt mit seinen Söhnen Robert (24) und Ruben (14) auf Turnieren ab. Der jüngere, RUBEN TRITTIN (Foto: privat), wurde jüngst im englischen Newcastle Vize-Juniorenweltmeister 2011.
Trittin: Mein Vater hat mir Stratego gezeigt, und das hat mir sofort Spaß gemacht. Kurz darauf bin ich zu einem Wettbewerb nach Berlin gefahren – und habe Blut geleckt. Jeder kann nämlich jeden besiegen.
Woran liegt dieser quasi demokratische Charakter von Stratego?
Zu Beginn eines Matches weiß der eine nicht, wie der andere seine Einheiten aufgestellt hat: den Feldmarschall und die Fahne, die Offiziere, Bombenentschärfer und Aufklärer. Das gibt mir die Chance, auch Leute mit besserem Rating auszutricksen.
Das klingt trotzdem ziemlich kompliziert. Wie beispielsweise soll ich die Fahne aufspüren, um die sich alles dreht?
Theoretisch kann die Fahne an jeden beliebigen Punkt gebracht worden sein, klar. In der Praxis haben sich allerdings bestimmte Methoden durchgesetzt, die den Schutz der Fahne optimieren. Zum Beispiel mit einem Verteidigungsring – und das k...
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