Mit Knüppeln gegen Napoleon

Inselbewohner von Spiekeroog wehren sich auf der Theaterbühne gegen französische Truppen

  • Irena Güttel, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ostfriesland gehörte mal zu Frankreich. In der Region ist das heute genauso vergessen wie der Widerstand der Spiekerooger Bauern gegen Napoleons Truppen. Ein Theaterstück bringt den »Knüppelkrieg« von 1811 nun zurück auf die Nordsee-Insel.

Spiekeroog. Napoleon kam mit Gewehren und Kanonen – die Bewohner von Spiekeroog wehrten sich mit Knüppeln und Forken. Das konnte nicht gut gehen. Doch es war nicht die ungleiche Waffenverteilung, an der der Widerstand kläglich scheiterte. Die französischen Truppen füllten die Ostfriesen mit Wein ab, und diese sanken wehrlos ins Gras. Als sie aus ihrem Rausch erwachten, waren ihre Anführer bereits hinter Gittern.

So oder so ähnlich soll es sich vor 200 Jahren zugetragen haben. Als »Knüppelkrieg« ging die kurze Rebellion der Spiekerooger von 1811 in die Geschichte ein, heute ist sie fast vergessen. Monatelang durchforstete die Schauspielgruppe »Das Letzte Kleinod« Archive in der Region, sprach mit Heimatkundlern und studierte alte Literatur. Am Donnerstagabend brachte sie den »Knüppelkrieg« als Uraufführung zurück auf die Insel.

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