»Ein modernes Konzentrationslager«

Vor 75 Jahren wurden die ersten Häftlinge in das KZ Sachsenhausen eingewiesen

  • Yvonne Jennerjahn, epd
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Zwischen 1936 und 1945 waren mehr als 200 000 Menschen im KZ Sachsenhausen eingesperrt. Zehntausende wurden von den Nazis ermordet, verhungerten, starben an Krankheiten oder Zwangsarbeit.

Der Schriftsteller Heinrich Mann hatte im Frühsommer 1936 im Exil in Paris noch einmal gewarnt: Sportler, die an den von den Nazis inszenierten Olympischen Sommerspielen in Berlin teilnehmen, würden dort nichts weiter sein als »Gladiatoren, Gefangene und Spaßmacher eines Diktators, der sich bereits als Herr der Welt fühlt«. Er behielt recht. Während das Sportfest vor 75 Jahren zum Welterfolg der Nazis wurde, mussten Zwangsarbeiter in Oranienburg das KZ Sachsenhausen errichten.

Rund drei Wochen nach dem Ende der Spiele war die SS dann soweit. Vom 5. September 1936 an konnten nach Mitteilung der Inspektion der Konzentrationslager Häftlinge in das KZ Sachsenhausen eingewiesen werden. Aus dem KZ Esterwegen im Emsland und aus dem Berliner KZ Columbia-Haus am Flughafen Tempelhof hatte die SS bereits im Sommer Häftlinge nach Oranienburg verlegt, um dort auf einem 80 Hektar großen staatlichen Forstgelände ein neues Konzentrationslager aufzubaue...


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