Luxusautos, günstig produziert
Trotz guten Haustarifvertrags und voller Auftragsbücher: Porsche-Arbeiter verdienen in Leipzig weniger als in Stuttgart
Mit dem neuen Modell Cajun will der Sportwagenhersteller bis 2013 weitere tausend Arbeitsplätze in Sachsen schaffen. Schon dieser Tage erwägt man Neueinstellungen für eine dritte Schicht, da die Nachfrage nach Nobelkarossen speziell in China wächst. Die IG Metall handelte für das Leipziger Werk denn auch einen soliden Haustarif aus. Wer hier am Band Panamera und Cayenne montiert, verdient gut – und doch ein Drittel weniger als die Kollegen am Stuttgarter Stammsitz
Schon kommen die nächsten Karossen an der elektrischen Hängebahn durch die Halle geschwebt. Wer sich mit Porsche auskennt, stutzt: Gleich zwei Modelle hängen am selben Band von der Decke herab: der Geländewagen Cayenne und der schnittige Oberklasseflitzer Panamera.
Die Schiene senkt sich schließlich auf Bodenniveau herab, so dass die Monteure problemlos an die Chassis kommen. Die Männer in den roten Latzhosen und weißen T-Shirts packen routiniert zu. Worte fallen fast gar nicht: Man hat hurtig zu tun, kennt seine Aufgabe. Die Handgriffe sitzen, sind tausendmal wiederholt. Alles wirkt wie von Geisterhand durchgeplant.
»Ein minutiöser Zeit- und Ablaufplan ist das Rückgrat unseres Produktionssystems«, versichert denn auch Porsche-Chef Michael Macht und fügt nicht minder stolz hinzu: Auf seine sächsischen Montageteams könne er sich absolut verlassen. Seit in Leipzig im April 2009 der Panamera in Serie ging, arbeite hier die modernste...
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