Ausstieg aus verordneter Anpassung
Vier Weimarer erinnern sich an ihre DDR-Jugend samt Stasi-Haft
Im Frühjahr 1961 nahm das Ministerium für Staatssicherheit die Ermittlungen auf, weil Unbekannte in Zeitz mit Farbe Wörter wie »Bananen« und »Gurken« auf die Schaufenster von Obst- und Gemüse-Geschäften gepinselt hatten. Der DDR-Geheimdienst wurde auf den Plan gerufen, weil man diese banalen Vokabeln verstand, wie sie gemeint waren: als Provokation. Denn derlei Produkte gehörten selten zum Angebot von HO- und Konsum-Verkaufsstellen.
Es wird also kaum verwundern, dass auch 22 Jahre später, im Herbst 1983, bei der MfS-Kreisdienststelle in Weimar und bei der Bezirksverwaltung in Erfurt alle Alarmglocken schrillten, nachdem Jugendliche in Weimar über Nacht politische Parolen gesprüht hatten.
Ein von der Anarcho-Bewegung im Westen abgegucktes Graffito lautete »Macht aus dem Staat Gurkensalat«. Unter diesem Titel haben nun vier der damals Beteiligten ihre Erinnerungen an »Eine andere Jugend in Weimar 1979-1989« vorgelegt: Ulrich Jadk...
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