Magie und Raum
RuhrTriennale: »Tristan und Isolde«
In Bochums Jahrhunderthalle bewahrheitete sich einmal mehr die Erkenntnis, dass weniger mehr sein kann. Willy Decker ist nämlich in seiner dritten und letzten RuhrTriennale-Spielzeit, die thematisch dem Buddhismus gewidmet ist, das Risiko eingegangen, ausgerechnet mit Wagners »Tristan und Isolde« in den umfunktionierten Industriebau nach Bochum zu ziehen. In den zehn Jahren, in denen dieses kulturelle Großereignis alte Industriebauten zu neuem Leben erweckt, sind hier schon spektakuläre Produktionen gelungen. Das mag Decker in seiner Entscheidung bestärkt haben. Mit Kirill Petrenko hat er sich zudem einen so wagemutigen wie Wagner-kundigen Dirigenten an seine Seite geholt. Und auch das Protagonisten-Ensemble muss den Vergleich mit Bayreuth nicht scheuen.
Dennoch hätte es schief gehen können, was sich der bekennende Buddhist Decker da als Regisseur vorgenommen hat. Ist es aber nicht. Im Gegenteil. Einen »Tristan« hatte Decker schon e...
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