Maler des kambodschanischen Grauens tot
Der Künstler Vann Nath war einer der Kronzeugen gegen den berüchtigten Gefängnischef »Duch«
Phnom Penh (dpa/ND). Der 1946 geborene Vann Nath hatte die Folterhölle in Phnom Penh überlebt, weil er Porträts von Regimechef Pol Pot malen konnte. Nach dem Zusammenbruch des Regimes hatte er Bilder von den grausamen Foltermethoden angefertigt. Sie sind heute in dem zum Museum umgebauten Gefängnis ausgestellt.
2009 war Vann Nath einer der Kronzeugen gegen den wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagten Chef des Gefängnisses, Kaing Guek Eav alias »Duch«. »Die Menschen starben einer nach dem andern«, sagte er vor Gericht. »Die Leichen wurden erst gegen elf Uhr abends eingesammelt. Wir aßen neben den Leichen, aber es machte uns nichts, wir lebten wie die Tiere. Ich habe dort meine Würde verloren.« Duch wurde zu 30 Jahren Haft verurteilt, das Urteil im Berufungsverfahren steht noch aus.
Vann Nath war 1977 festgenommen worden. Die Pol-Pot-Extremisten hatten die Macht 1975 übernommen. Unter anderem verdächtigte das Regime Zehntausende Menschen als Spione feindlicher Mächte. Mindestens 12 000 wurden in dem Foltergefängnis erst zu Geständnissen gezwungen und dann hingerichtet.
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