Jüdische Kulturtage feiern Jubiläum
(dpa). Ein bunter orthodoxer Gartenzwerg lädt zum Jubiläumsprogramm der 25. Jüdischen Kulturtage ein. Die Figur steht sinnbildlich für die Vielfalt des Berliner Festivals, für seine Verbindung von Tradition und Moderne. Von heute bis 18. September wollen die Kulturtage Bühne für den Dialog der Weltreligionen sein, wie die Veranstalter ankündigten.
In einem viertägigen Lese-Marathon werden die großen Bücher der Religionen gelesen: Die hebräische Bibel für das Judentum, das Neue Testament für das Christentum und der Koran für den Islam. Der iranische Dichter Said und der israelische Lyriker Asher Reich unterhalten sich in einem Poetengespräch ausschließlich mit Gedichten.
Gäste des Festivals sind auch der mit seiner Klarinette in der ganzen Welt gastierende Klezmer-Musiker Giora Feidman, die Schauspieler Michael Degen und Jasmin Tabatabai sowie der israelische Sänger Idan Raichel. Unter dem Motto »Was Sie schon immer über Judentum wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten« beantwortet ein Rabbiner Fragen aus dem Publikum.
Das Centrum Judaicum spürt in einer Ausstellung dem 1938 von den Nationalsozialisten zerstörten Berliner Jüdischen Museum nach. Nach mehr als 70 Jahren sollen Forschungsergebnisse über den Verbleib einzelner Werke aus dem Museum vorgestellt werden. Auf dem Festivalprogramm steht außerdem eine Lange Nacht der Synagogen.
Bei der Eröffnung der Kulturtage tritt heute Abend ab 20 Uhr in der Synagoge Rykestraße die Schauspielerin und Sängerin Dagmar Manzel auf. »Irgendwo auf der Welt« heißt der Konzertabend, an dem Manzel und die Band Tal Balshai Werke des Komponisten Werner Richard Heymann singen und spielen. Heymann schuf Ohrwürmer wie »Ein Freund, ein guter Freund« und »Das gibt's nur einmal, das kommt nicht wieder«. Bis zum Aufstieg der Nazis prägte er als Komponist das Musikleben in Deutschland.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.