Mobilfunkanbieter sammeln Daten ihrer Kunden

Konzerne speicherten monatelang die Verbindungsdaten von Millionen von Bundesbürgern

Ein Bericht über die Speicherpraxis deutscher Mobilfunkunternehmen hat die Debatte um die umstrittene Vorratsdatenspeicherung erneut angeheizt. Wie aus einem am Dienstag in Auszügen im Internet veröffentlichten internen Leitfaden der Münchner Generalstaatsanwaltschaft hervorgeht, speichern die großen Anbieter sensible Kundendaten deutlich länger und umfassender als bislang bekannt.

Berlin/München (ND/Agenturen). Die neue Diskussion wurde am Mittwoch von einem Bericht der »Berliner Zeitung« ausgelöst. Unter Berufung auf eine Aufstellung der Münchner Generalstaatsanwaltschaft hieß es, große Anbieter wie T-Mobile, Vodafone und E-Plus speicherten mindestens einen bis sechs Monate lang, welcher Mobilfunkkunde wann aus welcher Funkzelle wie lange mit wem telefoniert hat. Von der Zeitung befragte Datenschützer kritisierten, die Unternehmen verstießen damit gegen die Vorgaben des Verfassungsgerichtsurteils zur Vorratsdatenspeicherung.

Die Mobilfunkanbieter wiesen die Vorwürfe zurück. »Wir verstehen die ganze Aufregung nicht«, hieß es etwa bei Vodafone. »Es ist eine lange gängige Praxis, die mit dem Datenschutzbeauftragten abgesprochen ist.« Auch eine Telekom-Sprecherin betonte: »Der Vorwurf ist unsererseits nicht nachvollziehbar.«

Laut Telekommunikationsgesetz können Anbieter Verbindungsdaten bis zu sechs Monate lang speic...


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