Wie Putin von Bush lernte

Der 11. September 2001 hatte auch Auswirkungen auf die Lage in und um Russland

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Wladimir Putin war unter den ersten Staatschefs, die dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush ihr Mitgefühl zu den Terroranschlägen am 11. September 2001 aussprachen. Doch auch zehn Jahre danach sind die bilateralen Beziehungen schwierig.

Putin – und die meisten Russen ebenso – waren geschockt. Zwar waren die USA Hauptgegner der Sowjetunion im Kalten Krieg und mit dem atomaren Wettrüsten, das Washington Moskau aufzwang, erklärte man Mangelwirtschaft und technischen Rückstand. Von Hass gegen die »Speerspitze des Imperialismus« waren viele Russen dennoch weit entfernt. Heimlich wurden von so manchen Wohlstand, Wirtschaftsleistung und militärische Stärke des Gegners sogar bewundert. Dass die USA trotz aller Überlegenheit dennoch tief verwundbar waren, wie die Anschläge zeigten, registrierte die Mehrheit der Bevölkerung daher frei von Häme. Die Politiker wiederum sahen den Moment gekommen, mit dem einstigen Verbündeten der Anti-Hitler-Koalition wieder auf gleicher Augenhöhe verhandeln zu können und mit ihm Kompromisse zu vereinbaren, die beiden Nutzen bringen, Moskau jedoch nicht als Schwäche ausgelegt würden.

Putin stimmte daher nicht nur dem Transport nichtmilitärische...


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