Berliner Schlägerpolizisten geschont

Anwalt: Fall, der vor zwei Jahren bundesweit Aufsehen erregte, wird von der Justiz verschleppt

Heute findet wieder die Großdemonstration »Freiheit statt Angst!« statt. 2009 gab es dort einen Überfall von Polizisten auf einen Unschuldigen. Der Übergriff wurde von Umstehenden gefilmt und deshalb schnell von der Polizei eingeräumt. Seitdem scheint die Justiz jedoch den Fall unter den Teppich zu kehren.

Die beiden Gewalttäter langten richtig zu: »Der eine riss ihn am T-Shirt, warf ihn dem anderen entgegen, der ihn mit einem vollen Faustschlag ins Gesicht traf. Der Reißer griff ihm mit der Hand in den Mund, zerrte an den Lippen und streckte ihn mit einem weiteren Faustschlag zu Boden.« Die ärztlich festgestellten Folgen (unter anderem): »Unterlippe zerrissen. Oberlippe zerrissen und vom Kiefer abgerissen.« Bis heute sei das Opfer traumatisiert und habe taube Stellen im Lippenbereich, sagt der Berliner Anwalt Johannes Eisenberg, der das Opfer vertritt.

Es klingt nach einem weiteren Fall von Gewalt im öffentlichen Raum, wie sie gerade in den Berliner Massenmedien in letzter Zeit verstärkt auftauchten. Doch dieser Übergriff ist besonders: Die Schläger trugen Uniform und waren im Dienst. Oliver H. wurde ihr Opfer, als er einen von ihnen nach der Dienstnummer fragte und mit einer Anzeige drohte, weil er ihn beim Verüben einer Straftat ge...


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