Tschechien setzt auf Kernkraft
Prag will Anteil an der Stromversorgung von 30 auf 80 Prozent erhöhen
Die Tschechische Republik wird ihren Energiehaushalt der Zukunft zu vier Fünfteln aus Atomenergie bestreiten. Dies sieht ein Plan des Prager Ministeriums für Industrie und Handel vor. Tschechien soll künftig mehr Strom produzieren, als es selber braucht.
Martin Kocourek setzt auf Kernkraft. Der tschechische Minister für Industrie und Handel will die bestehenden Kernkraftwerke ausbauen und weitere Atommeiler hinzufügen. Vor allem soll der Bau des zweiten Blocks im nur 50 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernten Kernkraftwerk Temelin vorangetrieben werden. Nach dem vorgestellten Projekt soll dort die Stromerzeugung aus Kernenergie in den Jahren 2025 bis 2030 – wenn alle Anlagen fertiggestellt sein werden – verdoppelt werden. Insgesamt könnte der Anteil des Atomstroms von heute 30 Prozent auf 80 Prozent im Jahr 2050 steigen.
Eine Studie des Ministeriums errechnete für das Jahr 2060 einen Energiebedarf von 80 Terrawattstunden (TWh). Gegenwärtig verbraucht das Land 20 TWh. Der von Minister Kocourek favorisierte Plan sie...
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