Propaganda mit Erfolg
Großbritannien: Labour kann Krise nicht nutzen
»Randalierer« auf den Straßen, Hiobsbotschaften und Kürzungen an der Wirtschaftsfront, Rentenraub und Privatisierungen im Gesundheitsbereich: Die konservativ-liberale Koalition müsste in den Umfragen tief abgesackt sein. Doch weit gefehlt: Die regierenden Tories stehen mit 38 Prozent nur einen Punkt hinter der Labour-Opposition.
Kaum ist die erste Empörung über die Krawalle in London, Birmingham und Manchester abgeflaut, droht neue Unbill an der britischen Wirtschaftsfront. Statt den notwendigen Aufschwung durch Staatsausgaben anzukurbeln, verharren Premier David Cameron und Finanzminister George Osborne bei ihrer »Vision«. Mag auch die Finanzlücke durch Nullwachstum nicht zu schließen sein – seit Monaten tritt die Wirtschaft auf der Stelle – lässt sich Osborne trotzdem nicht beirren: »Wir haben gewarnt, die Erholung in stürmischer See würde ungemütlich sein«, behauptete er jetzt vor Managern in der Londoner City, deren Boni vor aufspritzender Gischt wasserfest scheinen. Zumal die Bankiers mit Osbornes Hilfe aufatmen können: Die längst fällige Trennung vom Kundengeschäft und dem riskanten Investmentbanking wird auf den Sankt-Nimmerleinstag verschoben. Sogar die von den Labour-Vorgängern eingeführte 50prozentige Reichensteuer, eine kleine Geste in R...
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