TILMAN JENS: Goethe gönnert

Marginalien zum KLEIST-JAHR 2011

Kleist, der um Goethes Abneigung weiß und der ihn darum, von einem fatalen Mechanismus getrieben, nur noch mehr zu lieben beginnt, schickt im Januar 1808 einen Brief nach Weimar: »Auf den Knien meines Herzens« hat er da Goethe um wohlwollende Aufmerksamkeit für seine »Penthesilea« gebeten – und auch um einen Versuch, den »Zerbrochnen Krug« in Weimar zur Aufführung zu bringen.

Warum muss sich einer wie er so erniedrigen? Tief im Innern rutscht er herum. Schon die Metapher tut weh. Selbst Goethe könnte es ein wenig unheimlich werden. Das allerdings hat nichts mit Kleist zu tun, sondern mit einer Erinn...


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