Ebene Erde

Morgen wäre Regisseur Lothar Warneke 75

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Wer sich der Kunstausübung hingibt, entscheidet sich oft genug für ein Warten über den Tod hinaus – Nachhaltigkeit ist meist ein Spätprodukt. Der Künstler will mit dem, was ihm schöpfend widerfährt, keinesfalls recht haben, das ist seine Aufgabe nicht, aber mitunter wird doch, was er schuf, erst von fernerer Zeit bestätigt. Zu spät für ihn, könnte man sagen. Aber für die Beziehungen zwischen Werk und Wirkung gibt es keine absehbaren Terminabsprachen – was erfuhr Shakespeare je von seiner Weltgeltung! Die Größe seiner Dramatik erwies sich, weil es warten konnte. Auf wechselnde Zeiten, in denen vieles anders wurde, nur nicht der Mensch. Der bitterböse, bizarre, begabte, bigotte, bezaubernde, beleidigte, besinnungslose, barmherzige, betende, befehlende, blutsudelnde, blumige Mensch …

Der DEFA-Regisseur Lothar Warneke (Foto: Archiv) wäre morgen 75 geworden; er starb 2005, mit 68 Jahren. Seine Filme werden nicht mehr gespie...


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