Keine Angst vor Helden
DT Kammerspiele: Jürgen Kuttner und Tom Kühnel inszenieren »Capitalista, Baby!« nach Ayn Rand
Geht man danach, was sie politisch wollten, liegt zwischen Peter Hacks (1928– 2003) und Ayn Rand (1905–1981) eine kaum je zu schließende Kluft: Er, der sozialistische Klassiker, der 1955 aus München in die DDR übersiedelte, um sich dichtend dem Kommunismus zu nähern, erkannte in einem straff ordnenden Staatswesen die richtungsweisende Kraft für den gesellschaftlichen Fortschritt. Sie, die ultraliberale Schriftstellerphilosophin, die 1926 aus Russland in die USA emigrierte, argumentierte mit radikalem Intellekt gegen jegliche staatliche Gängelung und redete der absoluten Unabhängigkeit des Individuums das Wort, deren Potenziale sie im Kapitalismus ausmachte.
Gerade, weil die kreuzverschiedenen politischen Ziele dieser beiden Künstler so offen auf der Hand liegen, lohnt es, nach ihren Gemeinsamkeiten zu fragen. Dies, vielleicht, war das Anliegen von Jürgen Kuttner und Tom Kühnel, die vor einem Jahr Hacks' Produktionsstück »Die Sorgen ...
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