Antimilitaristen stehen vor Gericht – und klagen selbst an

Ein Prozess in Hamburg wegen Hausfriedensbruchs wird gegen Geldzahlungen eingestellt / Beifall für Erklärungen der Angeklagten

  • Susann Witt-Stahl, Hamburg
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Angeklagte Kriegsgegner verwandeln ihr Gerichtsverfahren in Hamburg wegen Hausfriedensbruchs in ein Tribunal gegen das Rüstungsunternehmen Blohm + Voss.

Verkehrte Verhältnisse herrschten gestern im Amtsgericht Hamburg-Harburg. Drei angeklagte Friedensaktivisten klagten an: »Wir werden den Prozess führen gegen die Kriegstreiber von gestern und heute! Und vor allem dagegen, dass sie schon wieder den Antimilitarismus, der so sehr ihren Interessen widerspricht, verbieten wollen.«

Die Vorgeschichte: Am 23. Oktober vergangenen Jahres hatten acht Teilnehmer des gleichzeitig in Hamburg stattfindenden »IV. Jugendaktivistentreffen des Jugendaktionsausschuss – Notstand der Republik« den mit Stacheldraht gesicherten Zaun um das Gelände der Hamburger Werft Blohm + Voss überwunden. Sie marschierten zu Dock 10 und ließen an der Wasserseite ein Transparent mit der Aufschrift »Unsere Zukunft ist nicht Krise, Krieg und Barbarei. Klassenkampf statt Weltkrieg. Für die internationale Solidarität« herunter. »Das hing dort 20 Minuten, bis ein etwas verwirrter Werkschutz uns fragte, was wir denn hier mache...


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