Alzheimer – eine lohnende Diagnose
Die Angst vor dem Vergessen beschleunigt Karrieren und generiert einen Milliardenmarkt
Auf dem roten Einband steht in weißen Lettern: Vergiss Alzheimer! Das Ausrufezeichen prangt schwarz auf dem Deckblatt. Ab heute ist dieses Buch in den Geschäften zu finden, das die gefürchtete Krankheit in die Nähe einer gewinnbringenden Erfindung rückt.
Bei der Vorstellung ihres Buches in Berlin wirkt die Autorin ruhig und entspannt. Die Biologin Cornelia Stolze spricht konzentriert über ihre Recherchen zu einer Krankheit, die sich für sie immer deutlicher als ein Konstrukt erwies. Sie suchte den Skandal nicht, aber sie fand ihn – fast per Zufall.
In den USA wurde 2006 bekannt, dass ein Forscher Liquorproben und Daten seiner Probanden ohne deren Wissen an den Pharmakonzern Pfizer weitergereicht hatte. Als Gegenleistung erhielt er, getarnt durch einen Beratervertrag, von dem Unternehmen 600 000 Dollar. Bei ihren Nachforschungen fand die Biologin und Wissenschaftsjournalistin auch personelle Verknüpfungen in die deutsche Forschungslandschaft.
Alzheimer – die Krankheit, vor der alle Angst haben – könnte nur ein Konstrukt sein? Stolze ist inzwischen davon überzeugt. Demenzen gebe es – einige verschiedene, darunter die alkoholbedingte, außerdem die vaskuläre Demenz, die von kleineren...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.