Kameradschaften verhageln der NPD die Wahlchancen
Auf der Insel Rügen zeigt der Rechtsextremismus sein ungehobeltes und erfolgloses Gesicht
Ungehobelte Halbstarke, vollmundige Erklärungen und immer wieder Schlägereien: die Rügener Naziszene, die wegen der Landtags-Nachwahl nun im Rampenlicht steht, zeigt die Grenzen des Kooperationsmodells von rechtsextremer Partei und subkulturellen Kameraden.
Das aktive »Aufsuchen« von Diskussionen, in denen man selbst das Thema ist, gehört seit Langem zum Arsenal rechtsradikaler Hegemoniebestrebungen, schon vor vielen Jahren konnte man solche Ratschläge in den Blaupausen für »national befreite Zonen« lesen. Die NPD, die im Nordosten auf Basis eines engen Bündnisses mit subkulturellen Neonazigruppen funktioniert, hat dieses Prinzip im zurückliegenden Landtagswahlkampf auf die Basis der Parteipolitik gezogen. Gregor Gysi musste dies Ende August erleben, als NPD-Frontmann Udo Pastörs »gemeinsam mit Tino Müller und mit örtlichen Kräften«, wie es in einem rechtsradikalen Nachrichtenportal heißt, eine gemeinsame Veranstaltung des Berliner LINKE-Fraktionschefs mit dem Nordost-Spitzenkandidat Helmut Holter störten.
Solche Grenzüberschreitungen sind, wenn es dabei diszipliniert zugeht, aus Sicht der Braunen ein Argument für das Paktieren mit den »Kameraden«, kann man doch »Bodenständigkeit« zeigen u...
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