Börsen setzen Banken aufs Spiel

Drei Jahre nach der Lehman-Pleite wachsen wieder die Sorgen um die Stabilität des Finanzsektors

  • Hermannus Pfeiffer
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Unsicherheit ist zurück: Wie nach der Lehman-Pleite misstrauen die Börsianer den Banken – diese trauen sich selbst nicht mehr über den Weg.

Die Akteure an den Börsen spielen verrückt. Im Mittelpunkt stehen momentan französische Banken. In wenigen Wochen ging der Aktienkurs der BNP Paribas von über 50 auf rund 25 Euro in den Keller. Dabei hat die Großbank seit der Finanzkrise ihr Eigenkapital auf 57 Milliarden Euro verdoppelt und allein im ersten Halbjahr 7,4 Milliarden Euro Gewinn vor Steuern eingefahren – weit mehr als Griechenland-Anleihen in den Büchern stehen. Zu Panikreaktionen besteht also eigentlich kein Grund. Trotzdem geht es in der Finanzbranche fast schon so hysterisch zu wie vor drei Jahren, als Lehman Brothers überraschend Pleite ging.

Die US-Regierung unter George W. Bush ließ im Herbst 2008, nachdem man zuvor drei Geldgiganten mit Milliardenhilfen gestützt hatte, wider Erwarten die viertgrößte amerikanische Investmentbank untergehen. Der politische Druck war hoch, nicht noch mehr Banken zu retten und das bis dahin Prinzip »too big to fail« (»zu groß, um z...


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