Wahlsignale in Dänemark stehen auf Rot

Sieg von Mitte-Links nach zehn Jahren bürgerlicher Koalition erwartet / Rechtsextreme setzten Pflöcke

  • Andreas Knudsen, Kopenhagen
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Dänemark steht bei der heutigen Parlamentswahl wahrscheinlich vor einem Regierungswechsel. Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen von der rechtsliberalen »Venstre«-Partei hatte Ende 2001 eine Minderheitsregierung mit den Konservativen gebildet und seitdem mit der rechtspopulistischen Dänischen Volkspartei als Mehrheitsbeschafferin zusammengearbeitet. Die von den Rechtsextremen gestützte bürgerliche Regierungskoalition könnte von einem Mitte-Links-Bündnis abgelöst werden.

Der längste Wahlkampf der dänischen Geschichte ist zu Ende: Schon kurz nach der knappen Wahlniederlage 2007 hatte der Sturmlauf der Mitte-links-Opposition gegen die rechtsbürgerliche Koalition begonnen. Die Sozialistische Volkspartei und die Sozialdemokraten überwanden ihre gegenseitigen Vorbehalte und bildeten eine Allianz, die nun Früchte tragen soll.

Der solide Vorsprung der Opposition in den Meinungsumfragen der letzten Jahre ist allerdings während des Wahlkampfes durch einen formidablen Endspurt insbesondere der rechtsliberalen Venstre-Partei von Ministerpräsident Rasmussen auf weniger als zwei Prozent geschrumpft. Trotzdem wäre alles andere als ein Wahlsieg der vier Mitte-links-Parteien, zu der auch noch die linksliberale Radikale Venstre und die Rot-Grüne Einheitsliste gehören, eine Überraschung. Trägt Mitte-Links den Sieg davon, wird Dänemark wohl mit Helle Thorning-Schmidt von den Sozialdemokraten seine erste Regierungschef...


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