Vormarsch gegen Gaddafis Milizen stockt
Libysche Rebellen erleiden Rückschlag
Tripolis / Kairo / New York (dpa/ND). Das Wochenende nutzten die Rebellen-Verbände, um sich neu zu sammeln, nachdem sie vor den letzten Gaddafi-Bastionen in Sirte und Bani Walid eine Schlappe erlitten haben. Die letzten Getreuen des gestürzten Diktators Muammar al-Gaddafi leisteten erbitterten Widerstand.
Ein Sprecher Gaddafis drohte den Rebellen mit einem »langen Krieg«, der »Monate« dauern könnte. »Die Schlacht ist noch lange nicht vorbei«, sagte Mussa Ibrahim am Samstag im syrischen Fernsehsender Al-Rai. »Wir haben Waffen und Ausrüstung für einen langen Krieg vorbereitet.« Gaddafi leite persönlich den »Abwehrkampf« gegen die Rebellen, erklärte er. In Wirklichkeit fehlt aber von dem gestürzten Despoten jede Spur.
Ibrahim bezichtigte die NATO, bei einem Luftangriff auf ein Wohnviertel in Sirte 354 Zivilisten getötet zu haben. Das nordatlantische Bündnis trat diesen Vorwürfen entgegen. Kampfjets des Bündnisses hätten eindeutig militärische Ziele bombardiert. Ein Militärsprecher kündigte jedoch eine genaue Prüfung an.
Die Vereinten Nationen haben den Übergangsrat der Gaddafi-Gegner als neue legitime Vertretung des Landes anerkannt. Den bisher dem Gaddafi-Regime vorbehaltenen Sitz sprach die Vollversammlung der 193 UN-Mitglieder in New York den neuen Machthabern zu. Der UN-Sicherheitsrat lockerte die Sanktionen gegen Libyen und billigte die Entsendung einer UN-Mission. Bundesaußenminister Guido Westerwelle begrüßte die Entscheidung.
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