Glücklich in der roten Garde
HAU Berlin: »Memory. Die Geschichte der Kulturrevolution«
Ich bin noch immer Mitglied der Kommunistischen Partei Chinas, und ich bin stolz auf das, was die Partei geleistet hat,« sagt die 43-jährige Ingenieurin und lächelt in die Kamera. Wu Wenguangs 1992 gedrehter Dokumentarfilm »1966. Meine Zeit bei der roten Garde« dominiert die achtstündige Doku-Performance »Memory. Eine Reise durch die Geschichte der Kulturrevolution« des Pekinger Off-Theaters »Living Dance Studio«. Aufgeführt im Berliner Hebbel-Theater des HAU.
Das hohe, viereckige Zelt aus Moskitonetzen auf der Bühne wird immer wieder zur Projektionsfläche für diesen Film, der in China noch nie öffentlich gezeigt wurde. Aufrichtig sprechen vier Männer und eine Frau über ihre Jugendzeit während Mao Tse-tungs Kulturrevolution und geben so einen detaillierten Einblick in Chinas jüngste Geschichte – »von unten«. Dieser geballten Ladung Authentizität kann die Bühnenhandlung nur als Rahmen dienen. So schiebt sich die Performerin Wen Hui...
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