Wenn der andere geht
»Vergiss Dein Ende« von Andreas Kannengießer
Der Anfang wirkt wie eine Krimihandlung. Eine Frau, sichtlich am Ende ihrer Kräfte, kriecht durch Schilf. Stöhnend, mit versagendem Atem und schlammverdreckten Händen. Dann springt der Film zurück, in eine (nahe?) Vergangenheit. Dieselbe Frau, im selben Mantel, mit demselben Ehering, am Bahnhof einen Mann ihres schon etwas fortgeschrittenen Alters beobachtend, wie er in einen Zug steigt. Sie spioniert ihm nach, dann steigt sie ein. Als sie den Zug wieder verlassen will, ist es zu spät, da sind die Türen schon verriegelt. Also fährt sie mit. Warum? Wohin?
Wer die beiden sind, wie sie zusammenhängen, was sie umtreibt, wohin er will, warum sie ihm folgt, ohne doch ein Wort mit ihm zu wechseln, erfährt man erst allmählich. Zunächst trifft man den Rest ihrer Familie. Mann, Sohn, Schwiegertochter, der Sohn besorgt (»Papa, wo ist Mutti?«), der Vater verwirrt und zu keiner Antwort bereit – oder in der Lage. Währenddessen hat der Mann im Zug...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.