Die Griechen haben andere Sorgen
Nicht die Möglichkeit einer Staatspleite beschäftigt die Bürger, sondern der Überlebenskampf
Geht Griechenland pleite? Fliegt man aus dem Euro? Was in ausländischen Medien ausführlich diskutiert wird, spielt in dem krisengeschüttelten Mittelmeerstaat kaum eine Rolle.
Vor wenigen Tagen dementierte die griechische Regierung Berichte, wonach eine Volksabstimmung über die Rückkehr zur Drachme geplant sei. Die Frage sei vergleichbar mit der, ob man lieber arm und krank oder reich und gesund sein wolle, hieß es aus der Oppositionspartei Nea Dimokratia. Nationalbankchef Vassilis Rapanos hält es für »dumm und lächerlich« zu glauben, dass Griechenland mit einer eigenen Währung wieder wettbewerbsfähig sein könnte. Unter Wirtschaftswissenschaftlern ist die Frage indes umstritten.
Der Normalbürger in Griechenland ist von den entsprechenden Szenarien eher überfordert, zumal er viel drängendere Fragen zu bewältigen hat. Nicht ein Leserkommentar fand sich denn auch unter den Berichten über die angebliche Volksabstimmung auf dem Nachrichtenportal »in.gr«; dagegen hatten fast 19 000 Leser an einer Befragung über die Auswirkungen der neuesten Immobilien-Sondersteuer teilgenommen, mit der der Staat bis Ende des Jahres...
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