CDU-Wunschkandidat versus Sachverstand

Am kommenden Montag trifft sich der Rundfunkrat des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) zur Wahl eines neue Intendanten. Karola Wille scheint aus dem Rennen. Die Juristin galt als Favoritin für die Nachfolge von Intendant Udo Reiter. Doch dann tauchten Informationen zu ihrer Vergangenheit auf, die bis ins Schlafzimmer reichten. Ihr Ex-Mann soll Militärstaatsanwalt in der DDR gewesen sein und in ihrer Dissertation lobte sie 1986 die Errungenschaften des Sozialismus.

Diese Teile ihrer Ost-Biografie reichten dem Verwaltungsrat des MDR, um sich gegen die stellvertretende Intendantin zu entscheiden. Ausschlaggebend war der Sinneswandel von Thüringens Landtagspräsidentin Birgit Diezel, einst Mitarbeiterin des Rates des Kreises Greiz. Inzwischen wurde von den SPD-Mitgliedern eingeräumt, dass massiver Druck auf das Grenium ausgeübt wurde, dem Rundfunkrat am 26. September Bernd Hilder vorzuschlagen. Der Chefredakteur der »Leipziger Volkszeitung«...