Ein gutmütiges Bauwerk

Vier Jahre ist die neue Rügenbrücke alt – jetzt werden ihre Seile von Experten überprüft

  • Martina Rathke, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Seilbrücken können in gefährliche Schwingungen geraten, wenn sich Frequenzen überlagern. 1940 stürzte die Tacoma Bridge in den USA ein. Im Jahr 2000 geriet die Millenniumsbrücke in London ins Schaukeln. Jetzt prüften Experten die Rügenbrücke.

Stralsund. »Es brummt und summt. Die Brücke ist immer in Bewegung.« Bei jedem größeren Lastwagen, der am Donnerstag mit 80 Kilometer pro Stunde über die Rügenbrücke zwischen Stralsund und der Ostseeinsel donnert, vibriert die Fahrbahn unter den Füßen. Für Ingenieur Ulrich Gawlas von der EHS-Ingenieursplanungsgesellschaft sind die Minibewegungen kein Anlass zur Besorgnis, sondern ein typisches Charakteristikum der besonderen Konstruktion der seilverspannten Brücke mit dem 128 Meter hohen Pylon.

Gefährliche Schwingungen

Als Oberbauleiter, der für die Straßenplanungsgesellschaft Deges bereits die Bauarbeiten beaufsichtigte, kennt Gawlas die Brücke seit dem ersten Rammschlag und hat zu ihr ein nahezu inniges Verhältnis: »Das ist ein gutmütiges und braves Bauwerk.« In Spitzenzeiten rauschen über 20 000 Fahrzeuge pro Tag über die Brücke.

Nun – vier Jahre nach Eröffnung – fühlen die Fachleute der 4,1 Kilometer langen Konstruktion erstm...


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