Mubarak-Prozess überraschend vertagt
Opferanwälte halten den Richter für befangen
Kairo (dpa/ND). Der Prozess gegen den ehemaligen ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak wegen der Tötung von mehr als 800 Demonstranten ist überraschend auf den 30. Oktober vertagt worden. Anwälte der Angehörigen der Opfer stellten am Sonnabend einen Befangenheitsantrag gegen den Vorsitzenden Richter Ahmed Rifaat, berichtete das ägyptische Fernsehen. Bei der Anhörung wichtiger Zeugen aus dem Staats- und Sicherheitsapparat lasse Rifaat kaum Fragen der Opferanwälte zu, begründeten sie ihren Antrag.
In der Sitzung am Sonnabend war erstmals der Chef des regierenden Militärrates in Ägypten, Mohammed Hussein Tantawi, als Zeuge angehört worden. Wie frühere Aussagen anderer Zeugen mit Insider-Wissen über die Unterdrückungsmaschinerie unter Mubarak unterlagen die Aussagen Tantawis einer strikten Nachrichtensperre. Richter Rifaat hatte sie unter Berufu...
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