Hauptstadt ohne Ballermann-Image

Tourismuswerber setzen auf Charme mit Berlinern

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). Bierbikes auf den Straßen und Dauerlärm auf den Partymeilen. Droht Berlin zum Ballermann zu verkommen? »Das trifft für die Stadt nicht zu«, sagte der Geschäftsführer der Tourismuswerbegesellschaft VisitBerlin, Burkhard Kieker, der dpa.

Bettler in Mickymaus-Kostümen vor dem Brandenburger Tor oder Bierbikes seien Phänomene, gegen die man sicher vorgehen müsste. Das sei aber mehr eine Sache der Ordnungshüter. Es würde zudem dem Markenkern der Stadt widersprechen, wenn »wir Berlin quasi schockgefrieren.«. Berlin sei eine Stadt des ständigen Wandels, und »die alte Diva muss erst noch lernen, damit umzugehen», sagt Kieker. Berlin nehme eine ähnliche Entwicklung wie New York. Auch hier sei die Szene ständig unterwegs und suche sich neue Orte. »Das ist ganz normal, das macht die Stadt ja auch so spannend.«

Berlin dürfe sich aber nicht zu einer Stadt ohne Berliner entwickeln und damit seinen Charme verlieren, warnt Kieker auch mit Blick auf die zahlreichen illegalen Ferienwohnungen. Da sei die Politik aufgefordert, den nötigen Regelungsrahmen zu schaffen zum Beispiel mit einem Zweckentfremdungsverbot. »Berlin braucht durchaus Ferienwohnungen, aber nicht durchgehend in ganzen Straßenzügen.« Das Angebot müsse ausgewogen sein. Dem Wildwuchs müsse Einhalt geboten werden.

Der Sommer verlief nach Kiekers Angaben über den Erwartungen – auch trotz des eher schlechten Wetters. Von Januar bis Juli sei ein Gästeplus von 8,5 Prozent verzeichnet worden. Insgesamt seien in diesem Zeitraum 5,5 Millionen Besucher gekommen.

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